Feldenkrais

Moshé Feldenkrais gelangte 1919 als 14-jähriger von Russland nach Palästina, wo er begann, sich mit Nahkampftsport zu beschäftigen, wohl damals dort überlebenswichtig. 1930 studierte er in Paris, Frankreich, Elektrotechnik und Mechanik. Nach seinem Abschluss arbeitete er im Forschungslabor von Irene Joliot-Curie und bildete sich in Chemie und Physik weiter.

20 Jahre unterrichtete Feldenkrais Judo, als Jugendlicher schon in Palästina. Er erarbeitete dabei einige Grundkonzepte, die später im KAPAP und Krac Maga weiter kultiviert wurden. Ab 1930 befasste er sich mit Kampfsport, insbesondere Ju-Jitsu und entwickelte eigene Trainingsmethoden, die Kanò Jigorò wohlwollend beurteilte. Auf Anraten des japanischen Judoprofessors Mikinosuke Kawaishi und dann in enger Zusammenarbeit mit Mikinosuke begann Feldenkrais Ju-Jitsu und Judo genauer zu studieren. 1936 gründete er zusammen mit Mikinosuke in Frankreich einen der ältesten Ju-Jitsu-Verbände Europas, der heute noch existiert, nach dem 2. Weltkrieg die Französische Judoföderation, heute der nationale Sportverband der Judoka und Budo-Sportler in Frankreich.

Eine Bewegung passiert nicht isoliert, dazu gehört immer eine Absicht/Gedanke, man spürt und fühlt etwas dabei. Präzise, schnelle, effiziente Bewegung wird auch im Kampfsport erlernt. Feldenkrais bemerkte, dass Bewegung keine Einwegfunktion ist, vom Gehirn auf die Muskeln, sondern dass Bewegung auf das Gehirn zurück wirkt, es verändert, was die heutige Forschung bestätigt. Er interessierte sich für die lebenslange Fähigkeit des Gehirns zu Lernen (neuronale Plastizität, Neurophysiologie und Neuropsychologie). Er begann die Lern- und Änderungsfähigkeit des Gehirns zu erforschen, zu erproben und diese Arbeit zu dokumentieren. Ab 1952 widmete er sich ganz der Ausarbeitung seiner Methode, wobei seine vertieften Kenntnisse und Erfahrungen in Kampfsport sowie sein beruflicher Hintergrund hilfreich waren.

Die Feldenkrais-Methode ist ein körperorientiertes pädagogisches Verfahren. Durch die Schulung der kinästhetischen und propriorezeptiven Selbstwahrnehmung können grundlegende menschliche Funktionen erfahren und verbessert, Schmerzen reduziert werden. Wie man sich bewegt, beeinflusst wie man sich wahrnimmt und empfindet. Die Feldenkrais-Methode erlaubt, Bewegungsmuster zu erkennen und zu verändern, wichtig bei schädlichen Mustern als Folge von Traumata, aber auch im Alltag bei allen Verrichtungen, wie natürlich auch im Kampfsport.